1 – Welche Belastungen haben die Betroffenen?

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„Also aus unserer Sicht sind Alleinerziehende bei einer Trennung einer immensen Belastung ausgesetzt. Die müssen alles managen, also die Kinderbetreuung. Man kann so leicht sagen, die Kinder können heute in Kinderbetreuungseinrichtungen, also Kindergarten, Kinderkrippe, Schule, Ganztagesschule, untergebracht werden. Aber niemand sieht welche Belastung trotzdem damit verbunden ist die Kinder morgens fertig zu machen, den Haushalt zu führen, die Kinder müssen ja auch versorgt werden, die müssen Essen bekommen und alles.

Man sieht’s ja jetzt auch wieder an dem Entwurf zum Armutsbericht, dass Alleinerziehende immens von Armut bedroht sind. Es ist fast nicht möglich eine Vollzeittätigkeit mit Fahrtzeiten, womöglich Schichtdienst, und so weiter zu machen, wenn man Alleinerziehend ist. Sie haben dann häufig erhebliche finanzielle Probleme, das Einkommen des anderen Elternteils reicht ganz oft nur aus, wenn überhaupt Kindesunterhalt zu bezahlen. Der Kindesunterhalt wird dann trotzdem oft nicht pünktlich und nicht in richtiger Höhe bezahlt. Für Ehegattenunterhalt reicht es gar nicht mehr oder es kommt dann, was jetzt bei der Unterhaltsrechtsreform der Fall ist, die Ehefrau könnte ja Vollzeit arbeiten.

Und das führt eigentlich zu einer Situation, die auch häufig dazu führt, dass die Frauen auch psychisch völlig überbelastet sind und das letztendlich auch die Kinder mitausbaden müssen. Weil eine völlig gestresste Mutter, die nicht mehr weiß wo ihr der Kopf steht, eigentlich gar nicht mehr in der Lage ist Kinder vernünftig zu betreuen und zu erziehen.